Der Himalaya mit seinen mächtigen Gipfeln und die Tee- und Reisplantagen an seinen südlichen Ausläufern haben mich schon immer fasziniert. Meine Rundreise „Faszination Bhutan – Sikkim – Darjeeling“ durch diese Region habe ich im vergangenen Jahr unternommen und mich dabei für einen Reisevorschlag von viamonda entschieden. Praktisch fand ich, dass ich verschiedene Reiseblöcke ganz nach meinen Wünschen zusammenstellen konnte und es auf den Etappen etliche Optionen für die Übernachtung, Essen und Ausflüge gab.
Im Prinzip war die gut zweieinhalb Wochen dauernde Tour genau das, wonach ich gesucht habe – eine Kombination aus individuellen und gut durchorganisierten Elementen. Denn so gerne ich mich ohne festen Plan durch die quirligen indischen Städte treiben lassen und dabei die besten Entdeckungen mache, weiß ich dennoch gerne, wo ich am Abend übernachten werde und in schönem Ambiente das Flair genießen kann.
Reiseverlauf der 14-tägigen Privatreise “Faszination Bhutan – Sikkim – Darjeeling”
- Optionales Vorprogramm: Die Reise beginnt: Entdeckungen in Delhi
- Tag 1 bis 3: Hinauf in die Berge
- Tag 4 bis 7: Gangtok und Kalimpong – Reisen von Kloster zu Kloster
- Tag 8 bis 14: Abstecher der besonderen Art: das Königreich Bhutan
- Optionales Nachprogramm: Mein Nachprogramm: Amritsar und der Goldene Tempel
- Fazit: Mein Fazit
Die Reise beginnt: Entdeckungen in Delhi
Den Beginn meines Himalaya-Abenteuers markierte die indische Hauptstadt Delhi. Bei viamonda besteht die Möglichkeit zur Hauptreise ein Vorprogramm zu buchen. Ich habe mich für diese Option entschieden und gönnte mir das City Package Delhi. Die Metropole im Norden hat schließlich einiges zu bieten und begeistert mit uralten Bauwerken aus der Zeit der Moguln. Diese muslimischen Herrscher haben der Stadt ihr bis heute typisches Antlitz verliehen und für den Bau der großen Paläste und Moscheen den roten Sandstein aus Rajasthan verwendet. Entsprechend trägt auch die größte Festung Delhis den Namen Rotes Fort. Er leitet sich, wie Besucher schnell sehen können, von der Farbe der wuchtigen Mauern ab, die es einrahmen. Hinter den 2,4 km langen Trutzwänden befinden sich die Palast-, Grab- und Gebetsanlagen.
Für mich war der Besuch ein echter Höhepunkt, den vielleicht nur noch der Rundgang auf dem Khan-Markt überstiegen hat. Diesen habe ich optional dazu gebucht. Alternativ können die Reiseteilnehmer die Stadt aber auch auf eigene Faust entdecken. Ich nahm den Ausflug zum Markt gerne mit, weil ich nach Souvenirs Ausschau halten wollte. Der Khan-Markt hat mich nicht enttäuscht: Von allem gibt es reichlich. Duftet es hier nach aufgetürmten, bunten Gewürzen, findet man am nächsten Stand neueste Elektronik bis hin zu edlen Stoffen aus dem Kaschmir. Für einige meiner Freunde in der Heimat habe ich hochwertige Tücher eingekauft – ein beliebtes Mitbringsel aus der indischen Hauptstadt.
Abends konnte ich mir eines von drei Restaurants für ein stilvolles 3-Gänge-Dinner aussuchen, auf das ich mich nach dem stundenlangen Bummel über den Markt sehr freute. Im Endeffekt landete ich im Chor Bizarre, in dem es typisches Essen aus Indien gibt. Zu 50er-Jahre-Hindi-Musik ließ ich mir ein Fisch-Curry schmecken und gönnte mir als “Dessert” noch einen der vorzüglichen Cocktails. Bei den Hotels in Delhi konnte ich übrigens auch unter drei verschiedenen Hotelkategorien wählen. Per kostenlosem Transfer ging es nach dem mehr als gelungenen Essen ins Le Meridien, ein echtes Luxushaus in der Metropole und mitten im Regierungszentrum New Delhi gelegen.
Hinauf in die Berge
Nach einem solchen Einstieg konnte es nun hinauf in die Berge gehen. Das berühmte Teezentrum Darjeeling stand nach meinem Aufenthalt in Delhi auf dem Plan. Da die Anreise mit dem Zug oder dem Bus zu lange dauert, bot mir viamonda einen Flug an. Bereits nach 2 h flogen wir über grüne Teeplantagen und landeten schließlich auf dem Regionalairport. In einer Höhe von mehr als 2.100 m ist das ganze Lebensgefühl und Flair in Darjeeling irgendwie ein ganz anderes als im bunten, lauten Delhi. Alles ist ein wenig ruhiger, entspannter – Wolken schweben an den Terrassen vorbei, und am Horizont lassen sich die majestätischen Gipfel des Himalayas erkennen. Kein Wunder, dass die Gegend zu einem Zentrum für Spiritualität geworden ist. An den Kangchendzönga-Berg schmiegen sich hier abgeschiedene buddhistische Klöster, in die wir natürlich einen Blick werfen durften.
Besonders beeindruckt hat mich der Tiger Hill am Morgen. Man erlebt den Sonnenaufgang und blickt bei gutem Wetter sogar bis zum Mount Everest. In der Nähe befindet sich das Ghoom-Kloster, das eines der ältesten seiner Art rund um Darjeeling sein soll. Beim Gang durch die Gebetsräume und beim Anblick der mächtigen Buddha Statue herrschte allumfassende Stille. Einige Mönche begannen schließlich ihr Gebet, und die klingenden, sich wiederholenden Mantras versetzten alle in eine friedliche, entspannte Stimmung.
Um für Glück auf der weiteren Reise zu bitten, drehte auch ich an den Gebetsmühlen, die vor dem Tempel aufgebaut sind. Mit so viel Spiritualität aufgeladen, setzten wir uns in die Schmalspurbahn, die einst die britischen Kolonialherren in den Bergen Nordindiens errichteten. Schnaufend zwängt sich die Dampflok durch die engen Täler und windet sich die Serpentinen hinauf in die Berge.
In Darjeeling selbst hatten wir ausreichend Zeit, uns die vielen verschiedenen Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Ich fand es vor allem gut, dass Besuche in diversen Einrichtungen vor Ort, z.B. im Institut für den Alpinsport im Himalaya perfekt organisiert wurden. Neben dieser Ausstellung mit historischen Ausrüstungsgegenständen ging es in den Zoo der Stadt, wo u.a. tibetanische Wölfe, Yaks und Schwarzbären leben. Nach dem Einmarsch des kommunistischen Chinas in Lhasa haben viele Tibeter Zuflucht in der Region gefunden. Über deren Leben im Exil konnte ich einiges im Tibetanischen Zentrum von Darjeeling erfahren. Zudem hatten wir ausreichend Zeit, um Kunsthandwerk einzukaufen.
Gangtok und Kalimpong – Reisen von Kloster zu Kloster
Sehr ans Herz legen kann ich den Ausflug nach Gangtok, die das politische und kulturelle Zentrum des Bundesstaates Sikkim bildet. Auch hier sind es die malerischen Berghänge, die das Ambiente prägen. Alles wird natürlich vom weißen Gipfel des Kangchendzönga überragt, der mit sage und schreibe 8.586 m der dritthöchste Berg der Welt ist. Allein für diesen Anblick hat sich die gesamte Rundreise durch Indien gelohnt. Gefallen hat mir, dass man uns zu unterschiedlichen Aussichtspunkten brachte, von denen aus wir sowohl das Gebirge als auch die Stadt gut im Blick hatten. Wir erfuhren dabei, dass Sikkim eine indische Version von Nepal ist und sich die beiden Regionen in ihrer Kultur sehr ähneln.
Das wurde nicht zuletzt bei einem Besuch im Rumtek-Kloster und in den anderen Tempelanlagen deutlich. Für einen ganzen Tag besuchten wir die unterschiedlichen Gebetsstätten, hatten Zeit mit Mönchen zu sprechen und uns über die harmoniebetonte Lehre Buddhas aufklären zu lassen. Kalimpong, die nächste Station, war kaum weniger faszinierend. Auch hier sieht man die Mönche in ihren safranfarbenen Gewändern über die Gehwege schlendern und in den Tempeln beten. In Kalimpong hatten wir Gelegenheit, uns die Klöster Tharpa Choling und Thongsa Gumpa anzusehen.
Abstecher der besonderen Art: das Königreich Bhutan
Ein wichtiges Anliegen war es für mich, nach Bhutan zu reisen. Das Königreich inmitten des Himalayas ist einer der geheimnisvollsten Orte und für Urlauber nur schwer zu erreichen. Wer auf eigene Faust nach Bhutan kommen möchte, muss in Indien spezielle Touren und Visa buchen, was mit allerhand Aufwand verbunden ist. Eingebettet in die Tour von viamonda, war Bhutan für mich sehr viel einfacher zu erreichen. Die gute Planung ermöglichte es, ein breites Spektrum an Sehenswürdigkeiten kennenzulernen, z.B. die abgeschieden liegenden Klöster rund um die Hauptstadt Thimphu.
Typisch für Bhutan sind die Dzongs, mystische Bergklöster, die an den Hängen und Felsnadeln zu schweben scheinen. Im Gedächtnis wird mir vor allem das Semtokha-Dzong aus dem 17.Jh. bleiben. In der Nähe von Paro gelegen, befindet sich in ihm heute ein bedeutendes Kulturzentrum für buddhistische religiöse und Sprachstudien. Nach unserem Besuch und einer Übernachtung in Paro unternahmen wir eine etwa fünfstündige Wanderung im Schatten der mächtigen 7000er. Unser Ziel war das Kloster Taktshang. Einige Teilnehmer entschieden sich dazu, den Ausflug mit den Pferden zu absolvieren.
Landschaften und Religion gehen hier eine enge Verbindung ein – alles wirkt magisch und spirituell. Über die Bedeutung des Buddhismus und der Natur für das Leben der Menschen Bhutans konnten wir am Nachmittag im Beisein einer lokalen Familie über einer Tasse grünem Tee sprechen.
Mein Nachprogramm: Amritsar und der Goldene Tempel
Nach zwei Wochen in Sikkim, Darjeeling und Bhutan wollte ich die Reise mit einem dreitägigen Nachprogramm ausklingen lassen. Viamonda bietet dahingehend verschiedene Pakete an – z.B. Entspannung am Strand oder, wofür ich mich entschieden habe, eine Zugfahrt von Delhi in den Nordwesten Indiens, dort wo die Anhänger der Sikh-Religion ihre Heiligtümer haben.
In Amritsar konnte ich den Ritualen der Turban tragenden Gläubigen beiwohnen und deren Goldenen Tempel besuchen. Ein Erlebnis für sich war die Wachablösung der indischen Soldaten an der Grenze zu Pakistan in Wagah, ein Ort, den sicherlich nur wenige Urlauber besuchen. Insofern hielt die Rundreise mit viamonda auch hier echte Geheimtipps und besondere Ausflugsziele für mich und meine Begleiter parat.
Mein Fazit
Was mir generell sehr gut gefallen hat, war die Mischung aus individueller Reise und guter Organisation von viamonda. Die einzelnen Programmabschnitte sind komplett geplant, lassen sich auf Wunsch aber auch variieren. Vor allem die Zusatzangebote und die Auswahl an Hotels bzw. Essen ist eine, wie ich finde, hervorragende Idee, um der gesamten Reise eine persönliche Note zu geben. So konnte ich ganz nach Lust und Laune an bestimmten Ausflügen teilnehmen und an anderen nicht. Beispielsweise haben mich vor allem die spirituellen und religiösen Sehenswürdigkeiten interessiert, zu denen die Reiseleitung sehr tiefgreifende Informationen bereitstellte. Auf diese Weise gewann ich einen intensiven Einblick in die Kultur Nordindiens und Bhutans.
Ein Reisebericht von Bernd T. aus Bremen