Reise zu den Naturschätze Bayerische Seen
Das Reisen war schon immer eine meiner großen Leidenschaften. Während ich im Laufe der Jahre bereits die unterschiedlichsten Länder und Kulturen erkundet habe, fiel mir eines Tages auf, dass ich von der Heimat hinsichtlich Natur und bauliche Zeugen der Geschichte bislang noch wenig in Erfahrung bringen konnte. Vor der Planung meines letzten Urlaubs stand ich also vor der Frage: Warum eigentlich immer in die Ferne reisen, wenn man smaragdgrüne Seen, historische Altstädte und atemberaubende Bergpanoramen eventuell auch daheim und ohne lange Flugreise erleben kann? Also streckte ich meine Fühler nach interessanten Inlandsreiseangeboten aus – und wurde bei Viamonda fündig. Dort buchte ich sogleich die angebotene Selbstfahrer-Rundreise vom Bodensee bis zum Chiemsee, welche mich innerhalb von neun Tagen zu den schönsten Naturschätzen Bayerns führen sollte.
Anfang April war es dann soweit: Kurz nach dem Frühlingsanfang machte ich mich mit dem eigenen PKW und voller Erwartung auf die Reise in den zauberhaften Süden Deutschlands. Erster Halt: Konstanz.
Tag 1: Anreise nach Konstanz
Meine Reise begann im frühen Morgengrauen, sodass ich Konstanz bereits zur Mittagszeit erreichte, wo ich von strahlend blauem Himmel und einem faszinierenden Alpenpanorama empfangen wurde. Bevor ich die größte Stadt am Bodensee genauer erkundete, bezog ich mein Zimmer im 47° Hotel, das direkt am See gelegen ist. Die vier Sterne dieses Boutique Hotels haben sich dann auch in der Einrichtung meines Zimmers widergespiegelt: Hochwertiges Interieur mit klarem Design, dazu helle und freundlich gestaltete Räume mit einem atemberaubenden Blick auf den Bodensee.
Doch zum Ausruhen war auch später noch Zeit, schließlich hat die Stadt Konstanz zahlreiche interessante Sehenswürdigkeiten zu bieten. Da ich langsam hungrig wurde, begab ich mich also in die historische Altstadt, wo ich mich in der direkt am Hafen gelegenen berühmten Konzilgaststätte mit einem Zwiebelrostbraten, einer regionalen Spezialität, für den weiteren Tag stärkte.
Nachdem ich die Altstadt mit ihren engen Gassen und mittelalterlichen Gebäuden erkundet hatte, ging es im Anschluss zur Hauptattraktion der gesamten Region: die Blumeninsel Mainau. Praktischerweise kann der eigene PKW auf einem direkt vor der Insel gelegenen Parkplatz abgestellt werden, sodass sich Mainau über eine Brücke innerhalb weniger Gehminuten erreichen lässt. Unzählige Tulpen, Narzissen und Hyazinthen bestimmen zu dieser Jahreszeit das atemberaubende Landschaftsbild, im Grunde wie ein riesiger Garten mitten im Bodensee. Durch das günstige Klima wachsen hier gar mediterrane Pflanzen wie beispielsweise Palmen – kein Wunder also, dass die Insel häufig auch als „Blumenschiff“ bezeichnet wird.
Nach einem ausgedehnten Spaziergang über die knapp 45 Hektar große Insel ließ ich den Tag im Schlosskaffee, welches in einem prunkvollen Barockschloss angesiedelt ist, bei Kaffee und Kuchen langsam ausklingen.
Tag 2: Weiterfahrt nach Meersburg und Friedrichshafen
Nach dem Frühstück war es Zeit für die Weiterfahrt ins etwa 30 km entfernte Meersburg, welches direkt gegenüber von Konstanz auf der anderen Seite des Bodensees liegt. Also fuhr ich mit meinem Auto zur Anlegestelle der Fähre, um mich von dieser samt Wagen innerhalb von nur einer Stunde bequem nach Meersburg bringen zu lassen. Nachdem ich meinen PKW auf dem eigens angelegten Fährparkplatz abgestellt hatte, erkundete ich den idyllischen Ort mit seinen kleinen Gassen und prachtvollen Schlossanlagen. Ein Spaziergang vom Unterstadttor über die Burg Meersburg bis hin zum neuen Schloss führte mich zur Gutsschänke, welche für ihre regionale und bürgerliche Küche bekannt ist.
Gegen 14 Uhr machte ich mich dann auf den Weg nach Friedrichshafen, wo sich gleich am Hafen das berühmte Zeppelinmuseum befindet. Im Museum konnte ich dann einen Zeppelin aus nächster Nähe bestaunen und erfuhr interessante Einzelheiten zum Bau dieser spektakulären Luftschiffe.
Nachdem ich auf dem nahegelegenen Moleturm noch eine Weile die Aussicht auf das atemberaubende Alpenpanorama genossen hatte, ging es weiter in Richtung Lindau, wo ich nach einer Fahrzeit von knapp einer Dreiviertelstunde in meiner 4-Sterne-Unterkunft eincheckte. Zum Abschluss des Tages schlenderte ich bei Sonnenuntergang noch durch die schmalen Gassen Lindaus in unmittelbarer Nähre zum schmucken Hafen.
Tag 3: Kempten, Ilkahöhe und Ankunft am Starnberger See
Weiter ging es also ins knapp 50 km entfernte Kempten. Nach einem gemütlichen Spaziergang durch die Altstadt – selten war die Bezeichnung so angebracht wie hier, schließlich handelt es sich bei Kempten um eine der ältesten Städte Deutschlands – ging es zum Mittagessen ins Schalander, welches mit typischer regionaler Küche überzeugt.
Anschließend ging es hoch hinaus: Die ca. 95 km Ilkahöhe befindet sich mehr als 700 Meter über dem Meeresspiegel. Nachdem ich meinen Wagen geparkt hatte, ließ ich mir eine gemütliche Wanderung zum Gipfel selbstverständlich nicht nehmen – der dortige Ausblick auf den Starnberger See sowie die umliegenden Alpen ist einfach unschlagbar.
Gegen Abend war es dann an der Zeit, mein Zimmer im Hotel Vier Jahreszeiten zu beziehen, wo ich die anschließende Nacht verbrachte.
Tag 4: Ammersee, Kloster Andechs, Roseninsel, Starnberger See
Der darauffolgende Tag begann mit einer Rundfahrt im Fünf-Seen-Land. Nach einem Fotostopp am Weßlinger See – warum Postkarten kaufen, wenn man die besten Motive direkt vor der eigenen Nase hat? – führte mich meine Reise an den Wörthersee. Nach einem Spaziergang entlang des Ufers (während des Sommers ist der See wahrscheinlich eine perfekte Bademöglichkeit) ging es anschließend an den Herrschinger Bahnhof am Ammersee, wo ich meinen Wagen parkte, um innerhalb weniger Gehminuten das Ufer des Sees zu erreichen.
Zur Mittagszeit stand dann Kultur und Kulinarik auf dem Programm: Am Ostufer des Ammersees befindet sich das berühmte Kloster Andechs – ein Ort, der vor allem durch sein Bier eine hohe Bekanntheit erlangte. Auf einem Berg gelegen kann im vornehmen Klostergasthof bei einem Blick auf das Alpenpanorama eine Geschmacksprobe des klostereigenen Biers genossen werden.
Etwa 30 km entfernt, zurück am Starnberger See, wartete dann die Roseninsel. Diese ist nicht nur die einzige Insel des Sees, sondern macht ihrem Namen durchaus alle Ehre. Tausende hochstämmige Rosen tauchen die gesamte Insel in einen ganz einzigartigen Duft. Nach einem gemütlichen Spaziergang erfolgte meine Abreise – ebenso wie die Anreise – mit einem kleinen Holzboot.
Tag 5: Bad Tölz & Tegernsee
Am fünften Tag ging es nach dem Frühstück dann weiter in Richtung Tegernsee. Auf dem Weg dorthin erreichte ich nach ca. 30 km die in eine immergrüne Berglandschaft eingebettete Kleinstadt Bad Tölz. Direkt an der Isar gelegen ist Bad Tölz bekannt für eine idyllischen Gassen und Häuser. Nachdem ich also meinen Wagen im Parkhaus am Schlossplatz abgestellt hatte, machte ich einen Spaziergang hoch zur Calvarienbergkirche, von wo ich einen faszinierenden Blick über die gesamte Stadt erhielt.
Nachdem ich beim Jägerwirt, einem rustikalen bayerischen Wirtshaus etwas außerhalb des Ortskerns von Bad Tölz, zu Mittag gegessen hatte, ging es weiter an den noch etwa 20 km entfernten Tegernsee. Der See inmitten einer spektakulären Berglandschaft hat dann sogleich zu einem ausgedehnten Spaziergang eingeladen – kein Wunder also, dass der See beliebtes Ausflugsziel von zahlreichen Prominenten ist.
Tag 6: Schifffahrt auf dem Tegernsee und Wallberg
Nun war es an der Zeit, den Tegernsee genauer unter die Lupe zu nehmen. Nach dem leckeren Frühstuck im Hotel unternahm ich per Schiff eine wirklich erlebenswerte Panoramatour quer über den See. Wieder festen Boden unter den Füßen spazierte ich zum Braustüberl Tegernsee, um mich mit einer echten bayerischen Leberknödelsuppe für die Weiterfahrt nach Rottach-Egern zu stärken.
Rottach-Egern ist nicht nur Zuhause von zahlreichen Stars und Sternchen, sondern besitzt zudem stilvolle Boutiquen und Cafés. Nach einem Spaziergang durch den Ort begab ich mich zur Talstation der Walbergbahn, wo ich mich bequem per Gondel zum Gipfel des Wallbergs fahren ließ.
Auf der Rückfahrt zum Hotel machte ich noch einen kleinen Zwischenstopp bei der Naturkäserei TegernseerLand, einer Genossenschaft einheimischer Bauern, wo diverse Käsesorten probiert werden können.
Tag 7: Rosenheim und Ankunft am Chiemsee
Am siebten Tag stand eines meiner persönlichen Highlights auf dem Programm. Nach dem erneut guten Frühstück ging es ca. 60 km weiter Richtung Südosten zum größten See Bayerns, dem Chiemsee. Nach etwas mehr als 90 Minuten Fahrt erreichte ich Rosenheim, das zwischen Wendelstein und Chiemsee im Inntal liegt. Meinen Wagen parkte ich nahe des Max-Josef-Platzes und machte anschließend einen Spaziergang durch die historische Innenstadt, dessen Erscheinungsbild von prachtvollen Häuserfassaden geprägt wird.
Nach dem Mittagessen ging es dann weiter an den etwa 25 Autominuten entfernten Chiemsee, wo ich zunächst in das Yachthotel Chiemsee eincheckte. Das schmucke 4* Yachthotel liegt sehr schön. direkt am See. Auch wenn ich nicht viel Zeit im Zimmer verbracht habe, war das Empfinden sehr positiv. Groß, modern und gemütlich gleichzeitig. Zum Ausklang des Tages schlenderte ich die Uferpromenade entlang, wo ich bei Sonnenuntergang das ganz besondere Flair des Chiemsees genoss.
Tag 8: Herrenchiemsee und Fraueninsel
Das Frühstück im Hotel war klasse. Anschließend stand der achte Tag ganz im Zeichen des Chiemsees. Zuerst unternahm ich eine Schifffahrt zur Insel Herrenchiemsee, welche in der Mitte des Sees gelegen ist. Dort angekommen begab ich mich zum unvollendeten Schloss Herrenchiemsee, welches von Ludwig II als Abbild von Schloss Versailles in Auftrag gegeben wurde. Im Inneren des Schlosses konnte ich unter anderem die Schlafgemächer und die große Spiegelgalerie des bayerischen Märchenkönigs begutachten.
Anschließend ging es weiter zur benachbarten, jedoch wesentlich kleineren Fraueninsel. Trotz seiner geringen Größe beheimatet die Insel ein kleines idyllisches Dorf mit rund 200 Einwohnern sowie ein eigenes Benediktinerinnenkloster.
Am Nachmittag wurde es dann Zeit, von der beschaulichen Insel Abschied zu nehmen und die Rückfahrt ans Festland anzutreten – doch die zahlreichen Eindrücke des Tages haben mich auch bei meinem abendlichen Spaziergang am Ufer des Chiemsees noch weiter beschäftigt.
Tag 9: Rückreise
Der letzte Tag meiner Rundfahrt zu den bayerischen Naturschätzen war angebrochen. Noch ein letztes ausgiebiges Frühstück, dann stand die Heimreise auf dem Programm.
Obwohl ich immer der Meinung war, schon einiges von der Welt gesehen zu haben, war ich beeindruckt von der Vielfalt der Natur des südlichen Bayerns. So nehme von dieser Reise nicht nur viele Erinnerungen an atemberaubende Landschaften, prunkvolle Bauwerke und eine faszinierende Alpenidylle mit nach Hause, sondern besitze nun auch die Gewissheit, dass man für einen unvergesslichen Urlaub manchmal gar nicht so weit reisen muss.